Der SPD Ortsverein Schmölz feiert das 25- jährige Jubiläum seiner Frauengruppe Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) und ehrt elf Gründungsmitglieder für ihr 25- jähriges Engagement im Ortsverein und in der Dorfgemeinschaft.
Die Landtagsvizepräsidentin Inge Aures aus Kulmbach hält eine flammende Festrede und fordert mehr Anerkennung von Frauenpower. Inge Aures nahm zusammen mit SPD- Kreisvorsitzendem Dr. Ralf Pohl, Landrat Oswald Marr und Altlandrat Dr. Heinz Köhler die Ehrungen der engagierten Damen vor. In ihren Grußworten hoben sie die Leistungen der Frauengruppe hervor. Landrat Oswald Marr war mit 1. Vorsitzenden Heinz Rebhan Gründungsspate für die 1990 aus der Taufe gehobene AG.
In Schmölz herrschte Aufbruchstimmung bei den Sozialdemokraten wurde doch Oswald Marr aus Schmölz als einer von ihnen zum 1. Bürgermeister des Marktes Küps gewählt, erinnerte Heinz Rebhan. Er und Oswald Marr ergriffen, aufgrund starken Interesses, die Initiative zur Gründung einer Frauengruppe, die sich heute ASF nennt. Im Juni 1990 konnte die Gründung erfolgen. 1. Frauenvorsitzende wurde Monika Rebhan, 2. Vorsitzende Renate Marr und Kassiererin Elisabeth Reikowski. Elisabeth Reikowski führt ihr verantwortungsvolles Amt bis heute kontinuierlich mit großer Sorgfalt und Zuverlässigkeit aus, sagte Heinz Rebhan. Von den damaligen Gründungsmitgliedern konnten immerhin am Sonntag elf mit Urkunde und Verdienstnadel in Silber, Sekt und Roter Rose für ihre treue Mitarbeit bei der Verwirklichung der gesellschaftlichen Ziele, geehrt werden. Die Frauen sind seit ihrer AG- Gründung ein stets aktiver Club in der Orts SPD und darüber hinaus bringen sie sich auch in vielerlei Bereichen in der Dorfgemeinschaft ein. Seit 2006 führt Margita Schmidt als 1. Vorsitzende die AG ASF in Schmölz an.
Die 2. Vorsitzende ist seit 2004 Gabi Bärenz. Ihnen geebührt Lob und Anerkennung für ihr Engagement. Sei es bei der Muttertagsfeier, Maifeier oder Weihnachtsfeier und sonstigen Festen sind sie hilfsbereit dabei und sorgen oft für Kaffee und leckeren Kuchen. Inge Aures ist im Landkreis Kronach immer gern gesehen und gehärt. Sie wurde auch diesmal mit herzlichem Beifall empfangen schon bevor sie ihre flammende Rede für mehr Anerkennung von Frauenpower hielt. Sie erinnerte an die große Frau der SPD Annemarie Renger die als erste Präsidentin des Deutschen Bundestages Akzente für Frauen in der Politik setzte. Sie spannte einen Bogen von der Erlangung des Frauenwahlrechts im Jahr 1919. Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Reform des Ehe- und Familienrechts und die Frauenerwerbstätigkeit zentrale Anliegen der SPD- Frauen in der Politik auf dem Weg zur Gleichstellung. Erst mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) im Jahr 1972 gab es wieder eine Organisation in der SPD, die mit dem Eintreten für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für beide Geschlechter, ökonomische Unabhängigkeit der Frau und innerparteiliche Gleichstellung an die Traditionen der alten Frauenbewegung anknüpfte.
Keine weiß wohl besser aus eigener Erfahrung wie die langjährig selbständige Architektin Inge Aures was es heißt als Frau und Mutter in die Politik zu gehen. Sie war von 1995 bis 2007 Oberbürgermeisterin in Kulmbach. Seit Herbst 2008 gehört sie als Abgeordnete dem Bayerischen Landtag an. Im Juni 2011 wurde Aures zur stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion gewählt, seit 2013 ist sie Landtagsvizepräsidentin. In ihrer charmant lockeren fränkischen Art erzählt sie der Festversammlung, dass es Frauen wesentlich schwerer in der Politik als Männer haben. „Wos hot sa denn heit für a Frisur, welcha Farb hot ihr Blusn und hot sa Husn oder an Ruock on, wenn sa ann Ruck aohot iss ä kurz oder long?“ Diese Messlatte war ihr wohlbekannt. Männer in vergleichbaren Positionen werden sicher nicht so beäugt. Aber dennoch macht sie den Frauen Mut in die Politik und in Führungspositionen zu gehen. Denn Frauen denken oft anders und fühlen anders und das hat sich bei so manchen Entscheidungen positiv ausgewirkt. Doch verdienen Frauen in gleichen berufen noch bis zu 23 Prozent weniger als Männer. Sie verteidigt die Entscheidung der SPD in die große Koalition zu gehen, denn hier haben wir die Chance einiges an sozialdemokratischer Politik durchzusetzen. Sie spricht hierbei von Mütterrente, Altersrente ab 63 Jahren ohne Abschlag und dem Mindestlohn, ehrlich, sagt sie, in der Opposition hätten wir davon gar nichts erreicht. Größte Herausforderung für die Kommunal- und Landespolitik sieht sie darin, junge Leute in der ländlichen Region zu halten oder wieder zurück zu holen. Abschließend motiviert Aures die Frauen dazu im Ehrenamt mitzuarbeiten und sich auch in der Politik zu engagieren.
Dass die Schmölzer SPD Frauen immer für Überraschungen und Spontaneität gut sind, bewiesen sie an ihrem Jubelfest erneut. Die nimmermüde Textdichterin Renate Marr hatte ein Lied getextet und schon entstand eine Uraufführung mit dem SPD Frauenchor und dem Jubellied 25 Jahre Frauenpower in der SPD, „wir sind bereit für die Regierungsübernahme“.
Ehrennadel und Urkunde der SPD gingen an: Carmen Gudlat, Elisabeth Löffler, Veronika Manns, Renate Marr (1990 bis 2004 2. Vorsitzende), Monika Rebhan (1990 bis 2004 1. Vorsitzende), Elisabeth Reikowski von 1990 bis heute Kassiererin), Andrea Schöps, Wilhelmine Schwarz, Annemarie Sigmund (seit fast 25 Jahren Schriftführerin im SPD OV), Henriette Stohye und Erika Wagner (Frauenvertreterin in der AG 60 plus).